Schon wieder schleichst du dich in meine Gedanken.
Dein Bild inspiriert mich zu einem Gedicht.
So such' ich nach Reimen, die zart dich … umringeln,
und finde sie nicht.
Schon wieder schleichst du dich hinein in mein Denken,
beflügelst Erato. Ein Stück Poesie,
gebündelt in Versen, würd' ich dir gern … schicken.
Vergebliche Müh:
Mir fehlen die Silben, um das zu beschreiben,
was du in mir auslöst. Kein Wort in mir keimt.
Und weil mir nix einfällt, drum lass' ich es bleiben.
Hupps …
… jetzt hat sich's gereimt!
Der Tag ist heute depressiv,
er trägt ein bleiches Kleid
mit Regen- und Gewölkmotiv
und tut sich selber leid.
Auch meine Welt ist heute trist.
Ich igele mich ein
und mache ganz auf Pessimist.
Oh Herr, lass Abend sein!
Da plötzlich bricht durchs Himmelsgrau
ein Sonnenstrahl hervor.
Er scheint durchs Fenster, punktgenau,
und kitzelt mich am Ohr.
Ich glaub', es ist ein Gruß, den du
mir freundlich zugedacht.
Mein Spiegelbild, es nickt mir zu
und lacht..
Ich lieg' an Strand, die Sonne brennt.
Mein Sohn auf seinem Handtuch ... döst vor sich hin.
Von meiner Stirne rinnt der Schweiß,
mein lieber Scholli, ist das ... furchtbar warm.
Ganz ausgedörrt ist mein Verstand.
Mir fällt der Bleistift aus ... den Fingern.
Das Denken fällt bei Hitze schwer
und mein Notizpapier bleibt ... unbeschrieben.
Mit Reim und Metrik klappt's heut' nicht,
bei Hitz' gelingt mir kein ... lyrisches Verslein.
Ich warte auf der Muse Kuss
heut' wohl vergeblich, darum ... ist das Gedicht hier zu Ende
*seufz* ... so erging es mir im Urlaub ...
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Michael Roschke (Montag, 08 August 2016 20:03)
Liebe Gunda, geht mir ähnlich, nein, noch schlimmer!
Darum mein Fazit für mich:
(Vielleicht kannst Du ja aber daraus die "uneingefallenen" Reimwörter herauslesen und in Dein Gedicht "reinreimen"...:))
Mir PENNT die SCHEIß HAND!
Wär ein LEER-GEDICHT Stuss?
Jawohl! Darum: SCHLUSS!
Gruß: Micha
Gunda (Dienstag, 09 August 2016 07:03)
Mööönsch, Micha *mit*der*Hand*vor*die*Stirn*schlag* ...
Dass ich DA nicht drauf gekommen bin ;)
(grins: Wobei ich "furchtbar warm" eher mit "heiß" als mit "Scheiß" übersetzt hätte :))
Sonnige Grüße, Gunda
Sonne scheint durch Nebelfetzen
auf das bleiern-graue Band.
Kleine Wassertropfen netzen
junges Grün am Uferrand.
Eiderenten ziehen leise
Wellenspuren in das Nass.
Fernweh macht sich auf die Reise.
Heiser quakt ein Frosch im Gras.
Schweigend tauch' ich meine Hände
in das Wasser, und mein Blick
sucht nach jenem Punkt am Ende
dieses Bandes, wo mein Glück
ich gesucht, doch nicht gefunden.
„Abschied“ hieß dein letzter Kuss,
liebe Muse, und seit Stunden
sitz' ich träumend hier am Fluss,
schicke dir mit einer Welle
einen Gruß aus Sympathie.
Ooops, er dümpelt auf der Stelle?
So erreicht er dich ja nie!
Ach, er rührt sich nicht, wie schade.
Und der Grund dafür? Banal …
Wähnte mich am Flussgestade,
doch ich sitze am Kanal.
Ach, ist sie nicht zauberhaft schön, diese Zeit?
Ich mag es, wenn's draußen recht kalt ist und schneit,
wenn's duftet nach Lebkuchen, Bratapfel, Zimt,
in kindlichen Augen die Vorfreude glimmt,
wenn warm aus den Fenstern der Kerzenschein fällt
und heiliger' Friede die Herzen erhellt.
Dann such' ich im I-Net nach einem Gedicht,
von Kugeln, Lametta und funkelndem Licht,
wo „Engelsgesang“ sich auf „Glockenklang“ reimt,
das Rentier vorm Schlitten von Weihnachten träumt,
die ganze Familie zum Krippenspiel geht
und sich das Gespräch um den Gänseschmaus dreht.
Doch nix mit „SchneeFLÖCKchen schwebt leise vom Himmel“!
Was les' ich stattdessen? „SchneeGLÖCKchengebimmel!“
Es reimen sich „Hecken“ und „schnuppernde Nasen“
auf „Spielzeug verstecken“ und „hoppelnde Hasen“
und „Nest“ reimt auf „Fest“ sich und „Eier bemalen“
auf frohe Gesichter, die „österlich strahlen“.
Tatsächlich, der Blick aus dem Fenster enthüllt
dem Auge ein frühlingshaft farbiges Bild
von Sonne und Himmel und tulpigem Bunt.
Die Vögel, sie zwitschern die Schnäbel sich wund.
So füge ich seufzend ins Schicksal mich drein:
Nicht lang' mehr, dann wird wieder Weihnachten sein.
Vollmondnacht,
zwei Uhr acht.
Aufgewacht,
dich betracht':
Ganze Pracht
ungeschlacht
breitgemacht …
Nachgedacht,
bis es kracht:
Liebesmacht
abgeflacht …
Bös' Verdacht.
Niedertracht!
Wut entfacht …
Umgebracht!
Ballastfracht
weggebracht:
Brunnenschacht.
Zugemacht,
laut gelacht:
Gute Nacht!
Witwentracht …
Grün sind schon die Wälder
und am Rand der Felder
klatscht der rote Mohn.
Rosa blüht die Quitte,
weiß die Margerite;
Farbenexplosion.
Hummeln küssen Dolden.
Sonne gibt sich golden
und der Himmel blaut.
Alle Hüllen fallen,
Sonnenstrahlen prallen
auf gebleichte Haut.
Wie der Po, der runde,
nach 'ner guten Stunde
himbeerfarben strahlt!
Und auf Nasenspitzen
braune Sprossen blitzen.
Sommer – wie gemalt.
~ ~ ~
Doch die Farbenfülle
peinigt die Pupille.
Drum bleib' ich im Haus.
Erst wenn Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
komm' ich wieder raus.
Kilos schwellen an den Hüften,
träge zirkuliert das Blut,
keine Zeit, den Raum zu lüften,
Schultern schmerzen; welch' Tribut
muss ich meiner Schreibsucht zollen ...
Blässe meine Nase ziert,
meine Augen starr'n verquollen
auf das Monitor-Geviert.
Hornhaut gilbt auf Fingerspitzen
trocken spannt die Haut am Po,
ständig vorm PC rumsitzen,
schmälert auch die Libido.
Heil versprach für die Gelüste
mir nur eine Therapie:
Als ich den Computer küsste,
fiel ich vor ihm auf die Knie.
„Willst du“, fragte ich, „dein Leben
mit mir teil'n? Ich hab' dich lieb.
Deine Bits und Bytes mir geben?“
Da erklang ein letztes „Piiieeeep....“,
denn im Keller hatt' mein Gatte
- „Tu es nicht“, hatt' ich gefleht -
weil die Schnauze voll er hatte,
schwupps, die Sich'rung rausgedreht.
Mich im Liegestuhl versenken
auf Terrasse und Balkon?
Ab sofort nicht dran zu denken:
Jetzt beginnt die Grillsaison.
Müde komm ich heim von Knechten,
will grad' auf der Loggia chill'n,
tönt's vom Nachbarn, mir zur Rechten:
„Kommt ihr runter? Wir woll'n grill'n.
Sagt mal, habt ihr noch im Keller
Kohle, Würstchen, Senf und Bier?
Bringt Bestecke mit und Teller.
Grillanzünder haben wir.“
Nix mit lesen auf Balkonien ...
Na, ist alles halb so wild.
Ich blick über die Begonien:
unter uns wird auch gegrillt.
Rußgeschwängert' Nebelschwaden
und – ich muss es mal erwähn'n -
weißbesockte Männerwaden
lassen meine Augen trän'n.
Meine Wäsche auf der Leine
war bis eben blütenweiß.
Plötzlich färben sie ganz kleine
Staubpartikel grau. So'n Scheiß.
Grill anzünden könn' nur Männer,
Spiritus ist nichts für Frau'n.
Opa greift zum Bunsenbrenner,
jetzt fehl'n ihm die Augenbrau'n.
Foto: Peter Smola / Pixelio.de
Onkel Herbert schwingt die Zange.
Weißer Feinripp spannt am Bauch.
Bauchspeck brutzelt viel zu lange,
Onkel Herbert brutzelt auch.
Von der Stirne fallen Tropfen
auf das Fleisch und in die Kohle.
Nachbar Kuno frönt dem Hopfen,
Tante Lissbett pichelt Bowle.
In der Kinderkarre Suse
löffelt Löwensenf ganz fröhlich,
spuckt ihn dann auf meine Bluse.
Es wird kälter ganz allmählich.
Tim spielt Fußball auf der Wiese.
Lukas ruft: „Ich muss mal pullern.“
Ball trifft Grillrost – große Krise:
Würstchen auf den Rasen kullern.
Kohle glüht auf Sesselkissen.
Tantchens Antlitz schimmert grün.
Ihr geht’s plötzlich ganz beschissen,
muss sich heimwärts wohl bemüh'n.
Schnell nutz' ich die Gunst der Stunde,
heut' ist mein Bedarf gestillt,
rufe „Tschüssi“ in die Runde.
Morgen wird bei uns gegrillt.
Es hat, wie Hinzens Frau uns lehrt,
der Tierschutz höchsten Stellenwert.
So rettet sie, streng nach Gesetz,
die Biene aus dem Spinnennetz ...
... auch wenn dabei das Netz zerreißt.
Die Stadtparkenten kriegen meist
vom Frühstückstisch das Restebrot.
Auch Tauben leiden keine Not ...
... so lang Frau Hinz im Park spaziert.
Im Winter aber, weil sie friert,
da will sie auch beim Entenfüttern
bei aller Liebe ungern zittern.
Der Hinzens Schnuff, der Dobermann,
bekommt im Winter Jäckchen an
und Eisschutz für die zarten Pfoten.
Er darf auch frei auf Wege koten ...
... denn schließlich zahlt Frau Hinz ja Steuer!
Für Schnuffel ist ihr nix zu teuer.
Und Katzen hat sie nie zu viel:
Rund fünfzehn bietet sie Asyl ...
Doch liebt sie nicht nur Katz' und Hund,
sie sammelt auch für'n Tierschutzbund.
Der Gnadenhof ist ihr Revier.
Zur Spendengala Herz für's Tier ...
... da macht sie sich besonders fein:
Liebt Perlenschmuck aus Elfenbein
und trägt beim Dinner im Hotel
ein Cape aus Leopardenfell.
Herr Hinz liebt schon von Jugend her
im Urlaub ein exotisch' Flair
und bucht sein Feriendomizil
drum in der „Dom-Rep“; das hat Stil.
Dort kriegt er, weiß der Mann von Welt,
auch was geboten für sein Geld,
denn auch im Urlaub, heimatfern,
hat Hinz Bequemlichkeit recht gern.
So ist es Selbstverständlichkeit,
dass neben Kellner, Zimmermaid
auch des Hotels Rezeptionist
der deutschen Sprache mächtig ist.
Das lernt sich doch im Handumdreh'n ...
Deshalb kann Hinz auch nicht versteh'n,
wenn dort, wo er zu Hause ist,
man den fernöstlichen Tourist
auf englisch radebrechen hört.
So'n bisschen Deutsch wär nicht verkehrt!
Dass man, wenn man nach Deutschland reist,
dem Gastland Referenz erweist,
indem man dessen Sprache spricht,
betrachtet Hinz sogar als Pflicht ...
Im Schatten seiner Laube
erfüllt sich Hinz der Glaube
vom Paradies auf Erden,
dem Wachsen und dem Werden
all dessen, was die Gattin sät,
in bester Bioqualität.
Wo sonst als an der frischen Luft,
wo Hinz, umhüllt vom Kompostduft,
sein Feierabendbierchen trinkt,
die Amsel in den Bäumen singt
und Trude (einst ne Lilie)
zupft zärtlich Petersilie,
kann das Gemüse so gedeih'n?
Wo ist die Luft so klar und rein?
Mit „Bio“, da kennt Hinz sich aus.
Sogar sein Handy bleibt zu Haus.
Er weiß doch, was ihm blühen kann,
trägt er das Ding zu dicht „am Mann“.
Und auch ein Mikrowellenherd
kommt Hinz nicht in die Laube, lehrt
das Internet doch jedes Kind,
dass dessen Strahlen schädlich sind.
Herr Hinz lehnt sich entspannt zurück,
genießt sein saubres, kleines Glück,
durchblättert kurz das Tageblatt.
Auf Pilze gibt es heut' Rabatt …
Dann liest er was von Strahlenmüll.
Was schert ihn hier in dem Idyll
Tschernobyl, fern dem Heimatland?
Er legt die Zeitung aus der Hand.
Sein Blick sucht stolz den Blumenkohl.
Gigantisch! Hier fühlt Hinz sich wohl.
Er strahlt! So'n Garten ist was wert
für den, der sich gesund ernährt!
Mehr aus der scheinheiligen kleinen Welt von Hinz und Kunz
(von sich gegenseitig inspirierenden Autoren)
„Nein, Mathilde, wie bezaubernd.
Danke für den Nelkenstrauß“,
ruft die Hausfrau und trägt schaudernd
das Gestrüpp ins Treppenhaus.
Mandelkuchen, Donauwellen
locken gar verführerisch.
Hintern über Stühle quellen
rund um den gedeckten Tisch.
... und die Kaffeetassen klappern
und die Plappermäuler plappern ...
Auch Mathilde lässt sich nieder,
greift zur Torte ungeniert.
„Was gibt’s Neues? Meyers Frieder
ist mit der Michelle liiert ...!“
„Was, mit diesem jungen Flittchen,
klapperdürr und nabelfrei?
Nimm doch noch ein Sahneschnittchen,
Paula, hattest doch erst drei!“
... und die Kuchengabeln klappern
und die Plappermäuler plappern ...
„Frauenarzt Herr Dr. Lange
wurde gestern abgeführt.
Frau von Hochnäs, diese Schlange,
hätt' er unsittlich berührt!“
„Ha, das hätte die wohl gerne?
Die ist sexuell frustriert,
weil ihr Mann in der Taverne
mit der Tina rumpoussiert.“
... und die dritten Zähne klappern
und die Plappermäuler plappern ...
„Küsters Dieter hat 'nen Süßen!
Und soll trinken, wie man hört!
Tja, die Gene lassen grüßen ...“
Paulas Näschen bebt empört.
Foto: siepmannH / Pixelio.de
Dschännifer, von anner Ecke,
soll ja mit 'nem Schwarzen geh'n!
Knutschend vor der Taxushecke
hat Schmidts Erna sie geseh'n.“
... und die Goldarmreifen klappern
und die Plappermäuler plappern ...
„Nachbars Ruth, dies schamlos' Wesen,
arbeitet im Nachtlokal.
Angeblich ja HINTERM Tresen.
Außerdem, Skandal, Skandal:
Kim, die Enkelin von Dörchen,
wird mit 17 Mutter sein.
Möchte jemand ein Likörchen
oder lieber ein Glas Wein?“
... und die Rundstricknadeln klappern
und die Plappermäuler plappern ...
„Ach, Mathilde, jammerschade,
du und Paula müsst schon geh'n?“
Lippenstift für die Fassade.
„Herrlich war es, dankeschön!“
„Tschüssken!“ ... Taschentücher wehen.
Pforte zu, zurück ins Haus.
„Habt ihr Paulas Kleid gesehen?
Grüne Tupfen, welch ein Graus!“
... und die Augenlider klappern
und die Plappermäuler plappern ...
„Noch dazu bei diesen Hüften.
Mindestens fünf Pfund zuviel.
Und den Busen lässt sie liften,
weil Gerd-Herbert das so will,
sagte mir Mathilde gestern“,
plaudert Lissbett unverzagt.
„Doch wir wollen ja nicht lästern
Also ICH, hab NIX gesagt !!!“
Zwischen mir und meiner Tochter
gab es folgendes Gespräch:
„Möchtest du noch etwas Brötchen?
Der Fonduerest muss doch 'wech'.
Nimm ein Stück und wisch den Käse
aus dem Topf. Ein Schlückchen Wein?“
„Vielen Dank, ich bin gesättigt.
Ich möcht' wirklich nichts mehr, nein.“
:
Ein Gespräch des gleichen Inhalts
zwischen meinem Mann André
und dem Spezi uns'rer Tochter
klang stattdessen: „Hm?“ - „Ach nee!“
Karl-Egon aus der Nachbarschaft
hatt's in der Bar dahingerafft.
Er schleppte sich mit letzter Kraft
ins Krankenhaus, total erschlafft.
Er fühlte sich recht schwach.
Heut' Morgen traf ich bei Real
die Gattin. „Sag, wie geht es Karl?“
Die zuckt' die Schultern: „Mir egal.
Der Alte liegt schon wieder mal
mit Pilsvergiftung flach.“
Es näselte vor Jahren schon
Max Raabe, dass sein Telefon
trotzend jeglicher Hypnose
boshaft schwiege. Heute kose
ich den Apparat mit Blicken,
hoffend, ihn so zu entzücken,
dass sein Klingelton erschalle.
Sag mal, hab' ich sie noch alle?
In der Küche still verharrend,
sitz' ich, auf den Hörer starrend,
wissend, dass der nichts dafür kann,
wartend auf ein Wort von dir, Mann,
überlegend, welcher Sorte
waren meine letzten Worte ...
Ach, jetzt fällt's mir wieder ein:
„Ruf mich nie mehr an, du Schwein ...
Ich wär' so gern ein Stein:
der Diamant an deiner Hand,
aus dem die Liebe blitzt,
der Stein der Weisen, der Verstand
dem schenkt, der ihn besitzt,
der Hühnergott am Lederband,
der täglich dich beschützt.
Ich wär' so gern ein Stein,
doch keiner, der im Wege liegt
und dich zum Umweg zwingt,
nicht jener, der im Glashaus fliegt
und es zum Einsturz bringt,
kein Nierenstein, der höllisch piekt,
wenn er nach unten sinkt …
Ich wär' so gern ein Stein ...
am liebsten jenes Exemplar,
das ich, worauf ich wett',
bei dir im Brett hab. Tag und Jahr
wär' ich dir nah. Wie nett!
Und ganz besonders nah sogar,
hätt'st du's vorm Kopf, das Brett ... :o)
Der Vögel Zwitschern früh am Tag,
der Frösche nächtliches Quak-Quak,
der Nachbarn Zaungeplapper mag
ich sommers gerne, keine Frag'.
Doch manchmal werden sie zur Plag' …
Der Stein, der am Septembertag
mir ob der Ruh' vom Herzen fällt,
erzeugt den schönsten Klang der Welt.
Doch wenn erst alles weiß verschneit,
kein Rasenmäher weit und breit
ertönt, kein Kuckuck „Kuckuck“ schreit,
dann nervt das Schweigen mit der Zeit …
… bis Meiserich im Frühlingskleid
mit lautem „Piep“ die Meisin freit.
Der Stein, der dann vom Herzen fällt,
erzeugt den schönsten Klang der Welt,
Der Kinder stete Kabbelei,
das Lachen und die Streiterei,
das Rumgepolter, bis die drei
zur Schule stürmen mit Geschrei ...
Als Mutter liebt man das Bohei.
Der Stein, der mir – ich bin so frei –
jedoch danach vom Herzen fällt,
erzeugt den schönsten Klang der Welt.
Kein Kind, das über Mathe stöhnt,
das stundenlang die Haare föhnt,
der Leidenschaft für Hardrock frönt …
Welch Ruhe mir den Tag verschönt!
So lange, bis die Stille dröhnt …
Der Stein, der, wenn der Gong ertönt,
mir nachmittags vom Herzen fällt,
erzeugt den schönsten Klang der Welt.
* * *
Grad' kommt mir in den Sinn,
wie Stein-reich ich doch bin …
Du bist mein Anti-Inspirant
für lyrischen Gehirnerguss.
Es ruht der Stift in meiner Hand,
denn der geliebten Muse Kuss
ist flüchtig, rau und kalt wie nie
und ihre Lippen starr und spröd.
Der Acker meiner Fantasie
bleibt unbestellt, liegt brach und öd.
Kein einziger Gedichtekeim
entspringt, bist du in meiner Näh'.
Kein noch so winzigkleiner Reim
gelingt, wenn ich dich vor mir seh'.
Ein jeglicher Gedankenblitz
verglüht im Nichts, eh' er mich trifft,
und es verpufft der Worte Witz,
versprühst du dein Ideengift.
Und das ist gut! Denn würdest du
mich auch noch ständig inspirier'n,
dann käm' ich gar nicht mehr zur Ruh'
beim Vers- und Reimeproduzier'n.
Und hältst du vom PC mich fern,
so dient es meinem Wohlergeh'n.
Ich hab' dafür dich schrecklich gern!
Doch Graus! Was muss mein Auge seh'n?
Du gehst mit Muse Hand in Hand?
Und ich schwitz' Reime auf Papier?!
Du hast als Anti-Inspirant
versagt! Mein Schatz, ich danke dir …
Augen hinter Brillengläsern
funkeln wie Obsidian,
strahlen einfach faszinierend -
Fremder in der Straßenbahn.
Aufmerksam mir deine Blicke
folgen, schwarzes Augenpaar.
Steig ich morgens in die U-Bahn,
weiß ich es: Du bist schon da.
Fremder, dort mir gegenüber,
möchte gern aus deinem Leben
so viel wissen, doch wir schweigen.
Ungesagte Worte schweben
hin zu dir von meinen Lippen.
Nur die Augen sprechen leise.
Ich versteh die stillen Worte,
höre sie auf meine Weise.
Niemals wird mein stummes Sehnen
dich erreichen und mein Hoffen.
Kenne nicht mal deinen Namen,
wär doch gern für alles offen ...
Dann am Morgen, welch Erschrecken,
ach, mein schöner Traum verging:
Leer der Rahmen an der Stelle,
wo sonst Fielmann-Werbung hing...
Deine Haut – einst streichelglatt,
von sattem Schokoladenbraun,
so kupfrig-glänzend, seidig-matt ...
Jetzt grau und runzlig anzuschau'n.
Deine Form – einst wohlgestalt'
und straff gerundet die Kontur.
So klein geworden, kantig, alt,
gezeichnet von des Lebens Spur.
Bitter schmeckt des Alters Pill',
der Herbst dein Lebensfrühling war.
Ruhst tief in meiner Tasche still,
Kastanie aus dem letzten Jahr ...
Besucht mich doch mal in der Stadt!
Kommt her, die Reise lohnt!
Ich schwöre euch: Ein jeder hat
'ne Meise, der hier wohnt.
Mallorca-Kalle, brutzelbraun
wie'n Hähnchen, frisch gegrillt,
der zieht den Bauch ein. Wenn die Frau'n
voll Mitleid lächeln, schwillt
dem alten Gockel glatt der Kamm.
Frau Wendehals, bejahrt
und aus Prinzip notorisch klamm,
bedient nach Elsternart
sich täglich völlig ungeniert
im Laden nebenan.
Das Kind, das Frau von Star gebiert
ist nicht von ihrem Mann.
Die Spatzen pfeifen es vom Dach:
Ein Kuckuckskind! Juchhei:
Der Dompfaff' wurde bei ihr schwach.
Sie vögelten im Mai.
Frau Fink verriet's, die dumme Gans.
Ihr Adlerblick erspäht
fast alles, nur nicht, dass ihr Hans
zu Bordsteinschwalben geht.
Im Rathaus wird politisiert
im Stil des Vogel Strauß,
trotz wenig Piepen investiert:
Man möchte hoch hinaus,
obwohl der Pleitegeier kreist.
Der Hahn im Korb laut kräht …
Herr Pastor Schluckspecht lallend preist
des Messweins Qualität.
Der Autor, der sich skrupellos
mit fremden Federn schmückt,
die Glucke, die aus Liebe bloß
ihr eig'nes Kind erdrückt,
der Schmierfink in der Redaktion,
der Schnattergänsechor
der Unglücksrabe, dessen Sohn
den Lottoschein verlor,
der Prototyp des eitlen Pfaus
und das gerupfte Huhn
sind hier in diesem Nest zu Haus.
Ich spöttele? Ja, nun …
Den Schnabel halte ich doch nie
und red' ich auch mal Mist.
Ich plapper' eben grade wie
er mir gewachsen ist.
Zwei Froschkönigskinder am grünen Gestade,
die hatten einander so gern.
Der Königssohn lebte im Süden, wie schade,
die Liebste im Norden gar fern.
Dazwischen, oh weh:
Der See.
Es litten die beiden Verliebten unsäglich
und Sehnsucht erfüllte ihr „Quak“.
Sie konnten sich sehen und hören tagtäglich,
doch zwischen den beiden, da lag,
an Wasser sehr reich,
der Teich.
„Es MUSS doch …!“ Der Königssohn prüfte akribisch
die Lage. Dann rief er: „Verrückt,
wir können doch schwimmen, wir sind ja amphibisch!“
Er hüpfte ins Wasser. Beglückt
durchschwamm er's sofort
gen Nord.
Vom nördlichen Strande durchquerte Gerlinden
den Teich, seine grüne Prinzess.
So hoffte ein jeder, sein Herzblatt zu finden,
am anderen Ufer. Indes,
der Liebste war wech.
So'n Pech.
So klang ihr Gejammer aufs Neu' übern Weiher,
und Trauer die Herzen verband.
Voll Mitleid erbot sich ein hungriges Reiher-
paar, das sich am Weiher befand:
Wir tragen euch gleich
übern Teich …
Im Nu
war Ruh'.
Ich fand in einem Käseblatt
ein Angebot, da war ich platt!
'nen Holder gab's zum Sonderpreis,
ein Trecker, wie ich heute weiß,
samt „Flug“ und „Frese“! Schwere-Not!
DAS nenn' ich mal ein Angebot.
Nun gut, zur „FrEse“schweig ich still,
weil ich nicht immer meckern will.
Doch was mich brennend int'ressiert:
Wohin der Flug den Käufer führt,
mit einem Traktor im Gepäck,
und was dabei der Fräse Zweck?
Ich grins mir eins, derweil beglückt
mein Auge Folgendes erblickt:
Mir wird ein „Pfohlen“ offeriert.
Erst schau' ich etwas irritiert,
dann ist mir klar, was ich dort seh:
Das aus dem „(P)flug“ entschwund'ne P.
Ich lächele, ich kann's versteh'n:
Auch Ps woll'n mal auf Reisen geh'n …
Begleitet von Fifi, dem Freund, meinem treuen
- er soll an der wärmenden Sonn' sich erfreuen -
da geh' ich gedankenverlor'n vor mich hin.
Erholung und Stille, nur das ist mein Sinn.
Zum Ausruhen meiner ermatteten Glieder
lass ich auf der grünenden Aue mich nieder.
Ich lausche der Amseln bezaubernd' Gesang
und Fifis Geschnarche – welch lieblicher Klang.
Da sehe ich wohl an des Weihers Gestade
den Jüngling entsteigen erfrischendem Bade.
Gesponnene Seide das güldene Haar,
von edelster Lichtgestalt scheint er mir gar.
Erwehre mich nicht eines zarten Gefühles.
Beim Anblick des kraftvollen Brustmuskelspieles,
der glitzernden Tropfen auf bronzener Haut,
entschlüpft meinen Lippen ein seufzender Laut.
Adonis gleich hin er zur Sonne sich recket,
die Blöße der Lenden nur spärlich bedecket.
Grad wünscht' ich mir, ihn aus der Nähe zu schau'n,
da sinkt er hernieder zu mir auf die Au'n.
Die Augen so blau, ich möcht' tief drin versinken.
Mein dürstender Mund möcht' von seinem gern trinken.
Ein lustvolles Hecheln dringt mir an das Ohr.
Mich schaudert's genüßlich. Fast kommt es mir vor,
als würd' jemand zärtlich die Wange mir schlecken.
Mann – Fifi !!!
Was musst du mich jetzt grade wecken???
Endlos lange, schlanke Beine
und ein dunkles Augenpaar.
Attraktiv im Sonnenscheine
glänzt ihr seidenfeines Haar.
Deine Blicke zärtlich saugen
sich an ihrer Taille fest.
Und ihr Gang, in deinen Augen,
ist voll Anmut. Du verlässt
kaum das Haus, seit dieses Wesen
hier in unsrer Wohnung weilt.
Ohne großes Federlesen
hast du ihr Asyl erteilt.
Fütterst sie mit Leckerbissen,
selbst ihr Schlaf wird gut bewacht.
Nie mehr möchtest du sie missen.
Was hat sie aus dir gemacht?
Sie verwirrt dir deine Sinne.
Brachypelma! Schön und stumm ...
Oh, ich hasse diese Spinne,
dort, im Glasterrarium.
Mein ALF ist zur Kur, weil die Festplatte streikt.
Die Maus nimmt 'ne Auszeit, der Monitor schweigt.
Ich schlucke verzweifelt und hefte nur stur
den Blick auf den Platz, wo die Funk-Tastatur
normalerweis' steht, aber jetzt ist sie weg.
Dafür auf dem Schreibtisch ein sattbrauner Fleck,
umgeben von Grau und ich gucke verdutzt.
Mein Tisch ist doch braun? Oh, wohl lang' nicht geputzt...
Ganz vorsichtig hebe ich weiter den Blick,
reib' staunend die Augen und pralle zurück.
Wer ist dieses Mädel, das plötzlich dort steht?
Doch nicht meine Tochter? Die Zeit, die vergeht ...
Da öffnet der Vorhang der Haare sich und
zwei Augen erscheinen, ein fragender Mund:
„Gibt's heute mal wieder was Warmes für'n Bauch?
Oh Schreck, die Familie, die gibt es ja auch!
Wie schnell so ein Mädchen zur Frau werden kann ....
Der Typ mit der Glatze ist dann wohl mein Mann?
Mensch, Herbert, als ich dich das letzte Mal sah,
wuchs dort, wo jetzt Kahlschlag, noch dichtestes Haar.
Ganz vorsichtig bahn' ich den Weg vom Büro
durch Berge von Altpapier mir bis zum Klo.
Gepeinigt die Nase durch üble Gerüche,
ich flüchte von dort ganz entsetzt Richtung Küche.
Die Gurke trägt Fellkleid in grau-grünen Streifen,
auch braucht die Banane nicht länger zu reifen.
Das Spülbecken dringend zu reinigen wäre.
Im Kühlschrank herrscht vorwurfsvoll gähnende Leere.
Ein Käserest tut so, als sei er lebendig.
Der Eimer quillt über, weil jemand ihn ständig
mit Einwegverpackungen stopft. Meine Mine
entgleist beim Berühren der Küchengardine,
weil grinsend der Grauschleier-Eumel drin lungert.
Im Vorratsschrank liegen zwei Mäuse, verhungert.
Der Gummibaum fleht halb verdurstet um Wasser,
und Hansi, der Piepmatz, wird auch immer blasser.
Jetzt brauch' ich wohl gar nicht mehr länger zu fragen:
„Was mach' ich an meinen PC-freien Tagen?“
Es wird wohl ein Date mit dem Waschtrockner geben,
das Wischlappen-Putztuchgeschwader sich heben.
Der Einkauf bei Lidl wird auch nicht ganz ohne.
Dem Marathonlauf durch die Fußgängerzone
folgt sicher das Zupfen des Unkrauts im Garten.
Das Katzenklo-Putzen kann auch nicht mehr warten.
Wenn Miez sich die Nase schon zuhält beim Pi**** ...
*Den*Kopf*beschämt*einzieh* - oh, schlechtes Gewissen.
Da klopft's an der Haustür: „Hallöchen, Frau Ruter,
ich bin es, ihr Nachbar, ich bring' den Computer.
Der war kaum defekt.“ - Oh, welch selig Entzücken.
Ich streichel' den Kasten mit zärtlichen Blicken.
Nur her mit dem Rechner und rasch installieren.
Wo ist bloß die Maus ? Keine Zeit mehr verlieren...
Schnell rein mit dem Stecker und dann?
Ran!
Schlechtes Gewissen?
Ach was, drauf gesch*****.
Du hast allein die ganze Nacht
auf hartem Boden zugebracht;
ich schlief im Bette weich.
Jetzt liegst du mir zu Füßen – stumm.
Ich geh' verächtlich um dich rum.
Noch zög're ich, doch gleich …
... gleich steh' ich vor dir … splitternackt,
voll Ungeduld, Erregung packt
mein Inneres! Olé!
Gleich werde ich dich drangsalier'n,
mit meinen Füßen malträtier'n.
Schon naht der große Zeh!
Du tust, als wär es dir egal,
verharrst erstarrt, bist kalt wie Stahl,
denn deines Daseins Sinn
ist jener, dass du dienstbereit,
devot und treu zu jeder Zeit.
So nimm dein Schicksal hin!
Ich tret' auf dich voll Aversion.
Mir scheint's, als grinsest du voll Hohn?!
Das soll dir schlecht bekommen.
Doch nein, kein Klagelaut ertönt.
ICH .. bin diejenige, die stöhnt:
Schon wieder zugenommen!
Marleene Roth will unbedingt,
dass man ihr aus dem Kaffeesatz
orakelt, was die Zukunft bringt,
und macht sich auf zum Bahnhofsplatz.
Dort klingelt sie an Nummer Vier.
„Madame Mystique“ steht auf dem Schild.
Besagte Dame öffnet ihr,
winkt sie herein und lächelt mild.
Madame greift sich die Lupe gleich,
betrachtet stumm den Kaffeesatz,
fasst sich ans Herz, wird kreidebleich,
seufzt abgrundtief und spricht: „Ihr'm Schatz,
dem werten Herrn Gemahl, Fritz Roth,
wird’s morgen gar nicht gut ergeh'n
und übermorgen ist er tot.“
„Das weiß ich doch“, erklärt Marleen'.
Madame Mystique schaut irritiert,
worauf Marleen' sie sanft belehrt:
„Das, was mich wirklich int'ressiert,
ist, ob ich freigesprochen werd'.“
Im Spiegel prüft, Kritik im Blick,
Herr Poppel, ob sein bestes Stück
noch sichtbar baumelt unterm Bauch.
Die Augen weiten sich vor Schreck:
Das Ding verschwindet unterm Speck.
Herr Poppel stöhnt, die Waage auch.
Ob dieses Anblicks arg schockiert,
Herr Poppel schwört: Jetzt wird trainiert.
Der Sommer naht, die Sonne lacht ...
Ein Sportdress liegt schon, Gott sei Dank,
seit letztem Jahr im Kleiderschrank,
in Größe zehn ... nee, Größe acht ...
Zu enges Outfit grenzt an Mord,
drum heißt es jetzt: Diät statt Sport.
Da Poppel ungern hungern will,
glaubt er der Werbung, die ihm dreist
'nen Sixpack-Schnellaufbau verheißt,
und greift zur „Bauch-und-Fett-weg“-Pill'.
Trotz Futterns wird man schlank und schmal?
Das findet Poppel ideal.
Nach Wochen folgt sein Resümee:
Die Waage macht noch immer Stress,
um einiges erschlankt indes:
Sein Konto und sein Portmonee ...
Es wollt' sich ein Freier verdrücken,
ganz ohne die Börse zu zücken.
Das konnte natürlich nicht glücken,
wie dumm!
Die Tür nämlich ließ sich
nicht öffnen. Verdrießlich
erkannte er schließlich,
warum:
Weil draußen zwei Zu-Hälter saßen!
So zahlt' er gezwungenermaßen.
Mit Zu-Hältern ist nicht zu spaßen.
Punktum!
Es ist einfach fürchterlich:
Dauernd denke ich an dich,
weil ich ständig was entdecke,
selbst beim Einkauf an der Ecke,
das Erinnerungen weckt.
Liegen dort dahingestreckt
Würste, groß und prall und schön,
schon ist es um mich gescheh'n.
Eier, Handelsklasse A?
Flugs ist ein Gedanke da,
den ich lieber nicht beschrei',
denn er ist nicht jugendfrei.
Nehme ich am Brötchenstand
so ein helles in die Hand,
knackig, wohlgeformt, geschlitzt,
ist der Rest des Tags geritzt,
wieder muss ich an dich denken.
Das Regal mit den Geschenken
hält Lavendelsäckchen feil
und ich denk' an dich, derweil
in dem Gang gleich nebenan,
bei den Düften für den Mann,
einer testet dein Parfüm.
Seh' dich vor mir im Kostüm
eines Adams – wenig Stoff –
nur umhüllt von Davidoff.
Wohin soll das bloß noch führ'n?
kann mich gar nicht konzentrier'n,
hab zu Haus die Hälfte dessen,
was ich kaufen wollt', vergessen,
denn im Kopf bist permanent
du präsent.
Hach, jetzt hab ich 'ne Idee,
wie ich das Problem umgeh'.
Ja, das wird die Lösung sein:
DU, mein Schatz, kaufst künftig ein.
ICH gönn' mir im Garten Ruh,
schau dem Gras beim Wachsen zu,
ernte Möhren, Gurken, Lauch,
Staudensellerie gibt’s auch.
Grüner Spargel schmeckt famos!
Oh, es geht schon wieder los ...
Ich kaute grad am Frühstücksspeck
als grell ein Blitz durchs Fenster zuckt'.
Da hab' ich mich vor lauter Schreck
verschluckt.
Wie's auch geschah – schwupps war ich weg!
Im Magen hat's dann fies gejuckt:
Ich hatte Schiss, dass ich verreck',
als grüne Galle glibbernd gluckt'.
Dann sollt' ich Richtung Achterdeck,
doch das war mir zu abgefuckt: (höhö … ;o))
Null Bock auf stinkend braunen Dreck.
Hab' unauffällig mich geduckt
und bin am Speiserohr ganz keck
zurückgeklettert bis zum Mund.
Dort hab' ich hinterm Zahn, dem Eck-,
gewartet bis zur Abendstund'.
Und mich dann selbst aus dem Versteck
in hohem Bogen ausgespuckt.
Herrjeh, das gab 'nen fetten Fleck!
~ ~ ~
Ich hab gelogen wie gedruckt?
Das war ja des Gedichtes Zweck!
Ich lieg im Gras, genieß das Flair
und denke an nichts Schlecht's,
da fällt grad wie von ungefähr
mein Blick nach links … nein, rechts.
Durch sommergrüne Halme blitzt
ein Gänseblümchenkind.
Mir ist, als blinzle es verschmitzt
und flüstere: Geschwind,
greif zu und zupf die Blätter mir
vom sonnengelben Rund.
Ob er dich liebt, verrat ich dir
noch jetzt, in dieser Stund'.
Schon sucht die Hand ihr blühend' Ziel,
Doch soll ich ohne Not
ein Blümchen quäl'n, aus Spaß am Spiel,
und nachher ist es tot?!
Das will ich nicht, drum zähl' ich schlicht
am lebenden Objekt.
Er liebt mich! Nein, er liebt mich nicht!
Ich weiß, die Wahrheit steckt
in einem Blättchen, das hier wächst.
So such ich Stund' um Stund'
nach ihr, doch es ist wie verhext:
Kaum denk ich, ich bin rund,
da schüttelt das Maßliebchen sich
und ich hab mich verzählt.
Verflixt nochmal, wie ärgerlich!
Wenn mir nun eines fehlt!?
Solange das nicht sicher ist,
beginn ich stets aufs Neu'.
Und wenn du mich im Herbst vermisst,
dann lieg ich wohl im Heu ...